Alisa Knechtli
Innenarchitektur und Szenografie
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Licht im Kasten
Die Suche nach sich Selbst
5. Semesterprojekt 2017/18 | FHNW | HGK | IIS
Der Drang nach Perfektion, Erfolg, Ansehen und Selbstoptimierung ist in unserer Gesellschaft gross. Wir sind in einer stark nach Leistung orientierten Struktur aufgewachsen und leben in einem Mechanismus der Makellosigkeit. Diese Phänomene werden von Elfriede Jelinek in der Textfläche «Licht im Kasten» umschrieben und aufgezeigt.
Oft verliert man sich durch die Selbstinszenierung selbst und erkennt sich nicht mehr. Je mehr man sich optimiert, umso mehr entfernt man sich von sich selbst. Der Theaterabend in der Markthalle Basel widmet sich dieser Thematik. Der achteckige Irrgarten soll die Rastlosigkeit vom Hinterhereifern darstellen und dem Zuschauer bewusstmachen. Mit einem Versprechen nach einer Lösung wird man in den achteckigen Irrgarten gelassen. Anstatt auf eine Lösung, trifft man auf sich selbst und auf die Erkennung des Mechanismus, in welchen man freiwillig agiert. Schattenspiele der Mitbesucher und der Schauspieler an den Labyrinthwänden symbolisieren das eigene Spiegelbild. Die Individualität in der Anonymität kommt so zum Ausdruck. Das innere, unerreichbare Ziel – das Kaaba - repräsentiert unser Drang nach Selbstoptimierung. Das leuchtende Achteck ragt bis weit in die Höhe und ist voller Flüstern und Versprechungen. Im Verlauf des Theaterabends lässt sich immer mehr erahnen, das dieses Überbild nur ein Produkt unserer Illusion ist und wir uns darin verlieren und selbst sabotieren. Der Glanz und das Leuchten erlischt mit der wachsenden Selbstreflexion des Besuchers und dem Appell nach Veränderung der Schauspieler. Der Höhepunkt des Theaterabend bildet den zentralen Kaabalauf und die Entmystifizierung des Kaabas. Nach der Enthüllung des Nichts löst sich der Irrgarten auf und die Hüllen fallen zu Boden. Der Besucher kann nun - zu sich selbst zurück gefunden - die Markthalle verlassen.